Dem Malteser Hund seine Liebe zu zeigen, ist eigentlich einfach. Trotzdem wollen wir immer das tun, was wir auch mit einem Plüschtier machen würden. Oder mit einem geliebten Menschen: Wir wollen ihn zwingend in den Arm nehmen. Das ist für Malteser Hunde eine bedrohliche Geste: Wir beugen uns vor, umklammern - mit beiden Händen zu und drücken das arme Tier an uns. Aus hündischer Sicht ist dieses Verhalten unangenehm.
Ich meine jetzt nicht, dass ein Malteser Hund, der auf die Couch schmusen kommt, auch körperliche Nähe will und außerdem je-
derzeit die Möglichkeit hätte, wieder zu gehen.
Ich spreche von z.B. Trainingssituationen, in denen wir glücklich sind und das dem Malteser Hund zeigen wollen. Wie viele Hundebesitzer belagern ihre Malteser Hunde in solchen Sekunden richtig, hängen sich richtiggehend darüber und knuddeln der arme Malteser Hund ordentlich durch - und das immer von oben!
Wenn sich ein Malteser Hund über den anderen beugt, ihn mit den Pfoten umfasst und zudrückt, bedeutet das für den Empfänger dieser Geste ausnahmslos nur eines: nämlich Drohung und Dominanz.
Sicher ist bei Malteser Hunden eines: Eine Umarmung ist eine Geste, die Sie sich sparen können. Es gibt bessere Wege, Zuneigung zu zeigen.
Zuwendung bitte sinnvoll einsetzen
Wie oft am Tag streicheln Sie Ihren kleinen Malteser Hund, reden mit ihm, füttern ihn, werfen für der Malteser Welpe ein Bällchen? Aufmerksamkeit ohne Ende - einfach so? Gratis ohne Kompensation? Damit verschwenden Sie wertvolle Ansporn Ihres Malteser Hundes, die sich bestens für die Erziehung nutzen ließe.
Schließen Sie die Augen und denken Sie sich drei Dinge aus, die Ihrem Malteser Hund ganz Toll macht. Das können z.B. sein:
• wenn der Malteser Hund lieb neben Ihnen liegt,
• wenn der Malteser Hund während des Spaziergangs zu Ihnen kommt,
• wenn der Malteser und zur Begrüßung nicht bellt.
Für diese drei Dinge bekommt Ihr Malteser Hund in der nächsten Zeit sehr viel liebevolle Worte, er wird gestreichelt, gekrault und bekommt ein Leckerchen. Ansonsten sind Sie in den nächsten Wochen sehr geizig mit Ihrer Herzlichkeit!
Das ist eine sehr schwierige Hausarbeit, da sie uns zu Herzen geht. Aber nehmen Sie es bitte ernst. Der Verdienst: Je mehr Sie Ihre Aufmerksamkeit sinnvoll einsetzten, umso schneller machen Sie und Ihr Malteser Hund Fortentwicklung in der Erziehung.
Ihr Malteser Welpe erlebt körperliche Nähe positiv, wenn Sie behutsam sind, aber bestimmt. Regelmäßiger Körperkontakt ist wichtig - ganz nebenbei lernt der Malteser Welpe, überall angefasst zu werden.
Steigern Sie allmählich die Dauer des Festhaltens. Reden Sie sanft mit ihm. Nehmen Sie ihn nicht ständig hoch. Leckerchen gibt es erst, wenn der Malteser Welpe stillhält. Versuchen Sie spielerisch immer einmal wieder die Pfötchen, das Schnäuzchen, die Öhrchen zu berühren, beginnen Sie vorsichtig - aber so, als sei es das Selbstverständlichste auf der Welt.
Angriff verboten! Angriffsverhalten auf Utensilien des täglichen Bedarfs rühren aus Unsicherheit. Unterbinden Sie dieses Verhalten durch ein deutliches „Nein". Bitte seien Sie niemals ungeduldig oder grob. Gewöhnen Sie ihn langsam daran, dass Gegenstände ihn berühren. Machen Sie immer wieder kleine Pausen. Ein müder Malteser Hund lässt sich meist leichter bürsten, aber stören Sie ihn nicht im Schlaf.